Publisher's Synopsis
Das Werk bietet einen guten Einstieg in das Studium der Geschichte der christlichen Mystik. Der Traktat erschien Ende des 13. Jh. in lateinischer Sprache unter dem Titel: De septem itineribus aeternitatis. Lange Zeit wurde dieses Lehrbuch der Mystik Bonaventura zugeschrieben. Dies hat wohl auch zu der grossen Verbreitung des Werkes in ganz Mitteleuropa beigetragen, wo sich bisher 109 Handschriften nachweisen liessen. - Rudolf wurde etwa um 1270 geboren und ist nach 1326 gestorben. Er war also Zeitgenosse Meister Eckharts; wie dieser wirkte er in Strassburg, und zwar als Lektor und Magister am Studium Generale. Auch eine vorubergehende Pariser Tatigkeit ist bezeugt. Rudolf war nicht nur als Gelehrter, sondern auch als Seelsorger hoch angesehen. Aufgrund eines besonderen Papstprivilegs wurde er 1326 zu dem sterbenden Herzog Leopold von Osterreich-Habsburg als Beichtvater gerufen. Sein Hauptwerk wurde nicht nur vom Klerus gelesen, es kursierte auch an Universitaten sowie in Kreisen des Adels und des gehobenen Burgertums, ein Indiz fur den geistigen Rang, den ihm bereits Zeitgenossen zusprachen. Die sieben Wege zu Gott uberliefern ferner Texte und Ideen einer Reihe geistlicher und theologischer Autoren fur das 14. bis 17 Jh. - Die siben strassen zu got dokumentieren, dass die Geschichte der Mystik auch eine Bildungsgeschichte ist, die durch die Vermittlung Rudolfs von Biberach an unser zweites Jahrtausend weitergegeben wurde.