Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Foto/ Hyper / Realismus. Der, scharfe' Fokus in der Malerei des 20. und 21. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Der zeitgenössische Schweizer Künstler Franz Gertsch wurde am 08. März 1930 in Möringen bei Bern geboren und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des europäischen Fotorealismus. Sein zunächst sehr heterogen erscheinendes OEuvre bietet vielfältige Zugänge und unterscheidet sich auf ebenso vielfältige Art und Weise von anderen Künstlern des Fotorealismus, welche primär in den USA ansässig waren und deren Werk ebenso vom amerikanischen Traum und den zivilisatorischen Konsequenzen dessen durchzogen ist. Franz Gertschs Stil hingegen entwickelte sich weitgehend in Unkenntnis anderer ähnlicher Strömungen und abseits der globalen Kunstzentren. So sah er sich im Zuge der documenta 5 überraschend als europäischen Vertreter des Fotorealismus rezipiert, einer Ausstellung, die heute weitgehend als die wichtigste documenta überhaupt anerkannt ist. In dieser Seminararbeit soll in Ansätzen sein Werk umrissen, sowie eine Positionierung in eben jener Stilrichtung versucht und problematisiert werden. Einer Stilrichtung, die ob ihres vermeintlich oberflächlichen Anliegens möglichst fotografisch zu wirken von den "Kunstbetrachtern der 60er Jahre [...] gewöhnt an die Emotionalität und geistige Versenkung im Abstrakten Expressionismus", sich oft als "Kopistenvirtuosität abgestempelt" sah, die " rückschrittlich, sowie inhuman sei und mit Künstlerintuition nichts zu tun habe". Inwieweit eine solche Beurteilung im Fall von Franz Gertsch angebracht sein könnte, soll in dieser Hausarbeit nachgegangen werden. Der Schwerpunkt dieser Arbeit soll jedoch generell auf dem Thema der Nähe und Distanz liegen, welches sich auf vielen Ebenen anwenden lässt, und versuchen, die Komplexität und die Relevanz des antagonist