Publisher's Synopsis
Die bislang selten thematisierte und unangefochtene Legitimitaet der Verfolgung optisch-aesthetischer Belange mit baugestalterischen Normen wird in dieser Arbeit unter mehreren Aspekten in Frage gestellt. Die Autorin legt dar, warum sich berechtigte Zweifel an der hinreichenden Bestimmtheit der baugestaltungsrechtlichen Generalklauseln auch nicht mit der anerkannten Formel des aesthetischen Empfindens des gebildeten Durchschnittsmenschen ausraeumen lassen. Die aesthetische Ordnung der Bautaetigkeit wird darueber hinaus als Beschraenkung grundrechtlicher Freiheiten analysiert. Im Mittelpunkt stehen dabei eine architekturspezifische Konkretisierung des Kunstbegriffs und die Bedeutung der verbaliter schrankenlosen Gewaehrleistung der Kunstfreiheit fuer die Moeglichkeit baugestaltungsrechtlicher Reglementierung. Schliesslich zeigt eine Ermittlung der von Baugestaltungsnormen betroffenen und die Verhaeltnismaessigkeit von Grundrechtseingriffen massgeblich bestimmenden konkurrierenden Interessen, dass die Vehemenz, mit der bauaesthetische Restriktionen eingefordert werden, nicht nur aus grundrechtlicher Sicht kontraindiziert ist.
