Publisher's Synopsis
Der vorliegende Band zeichnet die Entwicklung des Vulgaren als Konzept von der Fruhen Neuzeit bis an das Ende des 19. Jahrhunderts nach. Das Augenmerk liegt einerseits auf den Erscheinungsweisen und Konzeptualisierungen des Vulgaren, das sich noch nicht sub verbo, aber selbstredend der Sache nach bereits in spatmittelalterlichen Formen der drastischen Komik prasentiert und zugleich reflektiert wird. Die Beitrage thematisieren anhand von konkreten historischen Fallen die je eigenen Zuschnitte eines Vulgaren, Gemeinen, Niedrigen, Bunten und weiteren semantisch verwandten Begrifflichkeiten. In allen Fallen wird der immer vorhandene Bezug zum Popularen herausgestellt: denn das Vulgare entpuppt sich nicht selten als ein Populares der Anderen, das bekampft, skandalisiert und diskreditiert wird. In der geforderten Ablehnung werden zugleich moralische wie asthetische Kriterien sichtbar, das Vulgare verweist in seiner Minderwertigkeit immer auf beide Spharen. Der Band versammelt literaturwissenschaftliche, kulturgeschichtliche und kunsthistorische Beitrage.