Publisher's Synopsis
Zwei thematische Schwerpunkte ragen in Brentanos Gesamtwerk deutlich hervor: Zum einen sein Versuch einer Neubegrundung der Psychologie als philosophischer Grunddisziplin, welche psychische Phanomene empirisch-deskriptiv und auf wissenschaftlich gesicherten Fundamenten erforschen soll; das reprasentative Grundbuch fur diesen Versuch ist die Psychologie vom empirischen Standpunkt (1874). Zum anderen ein ebenso bedeutender und wirkungsreicher Arbeitsschwerpunkt, namlich sein philosophischer Anschluss an die Aristotelisch-scholastische Tradition, der auf mehreren einschlagigen Untersuchungen zu Aristoteles fusst, und - systematisch gesehen - zur Ausarbeitung einer Ontologie und Kategorienlehre sowie auch zu einer eigenstandigen Wahrheits- und Erkenntnistheorie fuhrte. In welchem Zusammenhang stehen nun diese zwei Forschungsschwerpunkte? Und inwieweit ist der Ruckgriff auf Aristoteles nicht nur fur die Ontologie und die Kategorienlehre, sondern auch fur die Konzeption einer deskriptiven Psychologie als Wissenschaft der Bewusstseinsphanomene relevant? (War Franz Brentano ein Aristoteliker?: Franco Volpi)