Publisher's Synopsis
Excerpt from Beiträge zur Geschichte der Entwicklung der Neuhochdeutschen Schriftsprache in Basel: Inaugural-Dissertation
Adolf Socin hat in seinem Buche "schriftsmache und Dialecte im Deutschen nach Zeugnissen alter und neuer Zeit (heilbronn 1888) eine klare Darstellung der Entwicklung gegeben, welche die neuhochdeutsche Schriftsprache aus den Mundarten heraus und neben denselben durchgemacht hat. Mit besonderer Ausführlichkeit behandelt der gelehrte Ver fasser den alemannischen Dialect und zeigt deutlich, wie in dem Gebiete desselben die Schrifts;>rache sich ausgebildet hat. Der Zweck seines Buches hat es aber Socin auferlegt, auch da nur hervorragende Erscheinungen zu besprechen und auf diejenigen Punkte hinzuweisen, in welchen Schrift. Sprache und Dialect auffällig sich berühren.
Meine Arbeit möchte nun, im Anschluss an die Socin'schen Erörterungen, die Grundlagen untersuchen, auf denen jene deutlicher sichtbaren Stellen der Entwicklung ruhen; ich möchte überhaupt diejenigen Linien des ganzen Ganges auf decken, welche nicht vor Augen liegen, sondern tiefer gesucht werden müssen. Alle diejenigen Factoren möchte ich auf zeigen, welche es möglich machen, dass neben einer Volks sprache die sich im wesentlichen seit dem Beginn des XVI. Jahrhunderts bis heute nicht verändert hat, die neu hochdeutßche Schriftsprache sich ein gebürgert hat. Um diesen Zweck einer Darlegung der Verhältnisse der beiden Sprachen zu erreichen babe ich die einzelnen Gebiete in denen schriftliche Niedersctzüngen überhaupt vorkommen, so genauwie moglich betrachtet: ich habe die Sprache der Dichter untersucht, ich bin den amtlichen Erlassen nachgegangen, ich habe die Aeusserungen der Leiter des Kirchenwesens angesehen, es haben mir die Aufzeichnungen der Chronisten vorgelegen. Mein Hauptaugenmerk aber habe ich den Drucken des XVI. Jahrhunderts zugewendet, welche einerseits einen Theil des soeben genannten Materials enthalten, anderseits der Wissenschaft, namentlich derjenigen der Geschichte dienen. Keines von diesen Gebieten steht in seinem Verhältniss von Schriftsprache und Mundart dem andern völlig gleich: der Gang meiner Arbeit wird zeigen, dass jeder der genannten Bereiche eigenartige Wege aufweist, auf denen die Schrift sprache neben dem Dialecte einhergegangen ist und sich schliesslich über denselben erhoben hat.
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