Publisher's Synopsis
Es gibt eine Fuelle konkurrierender Ansaetze der Galilei-Forschung: Galilei als Maertyrer, als Platonist, als Anarchist, als Ketzer, als Hoefling etc. Dieses Buch fuehrt zunaechst in die Historiographiegeschichte der Galilei-Forschung ein. Auf dieser Basis werden Probleme behandelt, die ueber den engen wissenschaftshistorischen Kontext hinaus von Bedeutung sind (Galilei als Gegenstand der Mathematikgeschichte; die Entwicklung naturwissenschaftlicher Disziplinen im 17. Jh.). Die Untersuchung der Disziplinierungs- und Legitimierungsprozesse der mathematischen Wissenschaften im 17. Jh. sowie Galileis Rolle in ihnen zeigt, dass der Ablauf dieser Prozesse nicht auf die mathematischen Wissenschaften selbst beschraenkt ist, sondern in engen Verbindungen mit anderen kulturellen Bereichen steht. Beispielhaft dafuer stehen: Erschliessung einer Oeffentlichkeit fuer die Wissenschaft des 17. Jh.; Wechselbeziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Was wusste ein Laie im 16. und 17. Jh. von der neuen Wissenschaft? An Beispielen aus den Bereichen der Schriftlichkeit, Bildlichkeit und Muendlichkeit werden Moeglichkeiten der Vermittlungen erlaeutert.