Publisher's Synopsis
Im Zusammenhang mit den antinapoleonischen Kriegen erlebten die Gesellschaften Europas die Aufhebung traditioneller Beschrankungen: Staatliche Grenzen wurden verlegt, Handelsstrome umgeleitet, politische Ordnungsmodelle und Genderkonzepte hinterfragt und neue Verfassungen erlassen. Doch gleichzeitig setzten diese Erfahrungen Abwehrprozesse in Gang, welche die "Entgrenzungen" wieder einhegen sollten. Diesen dialektischen Entwicklungen wie Grenzuberwindung und Nationalisierung, Demokratisierung und Starkung der Monarchie, Judenemanzipation und Antisemitismus ist der Band gewidmet.
Nach einer Rekapitulation der Erinnerungskonjunkturen um die Leipziger Volkerschlacht nehmen die Beitrage die Ambivalenzen von traditionalen und innovativen Elementen in den Blick, die die Gesellschaften wahrend und nach den antinapoleonischen Kriegen gepragt haben. Die immense Reichweite der Veranderungen wird durch den interdisziplinaren Zugang deutlich, indem die Ereignisse und ihre Folgen nicht nur fur die Bereiche Politik, Wirtschaft, Militar und Gesellschaft analysiert, sondern auch aus musik- und literaturwissenschaftlicher sowie emotions- und medizinhistorischer Perspektive beleuchtet werden.