Publisher's Synopsis
Anton Weberns Uebernahme von Arnold Schoenbergs Methode der Komposition mit zwoelf nur aufeinander bezogenen Toenen ist im Gegensatz zur Deutung seiner spaeten Zwoelftontechnik bislang kaum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gewesen. In dieser Arbeit beleuchtet der Autor anhand der seit 1924 entstandenen Instrumentalwerke, Fragmente und Skizzen Weberns allmaehliche Aneignung der Zwoelftontechnik und verfolgt diese Entwicklung bis zur Komposition der Kantate Das Augenlicht op. 26 (1935). Die kompositionstechnischen Befunde werden gleichzeitig im Spannungsfeld von Weberns Aeusserungen zur musikalischen Poetik interpretiert. So wird deutlich, wie seine in der Phase der freien Atonalitaet ausgeformte expressionistische Haltung zunaechst weiterwirkt und erst allmaehlich in einem komplexen Prozess in einer neu erworbenen aesthetischen Position aufgeht.