Publisher's Synopsis
Bei Sprechakten des Erbittens und des Anbietens kann der Sprecher entweder Bezug auf sich selbst, auf den Hoerer, auf beide gemeinsam oder auf den Gegenstand nehmen. Diese explizite Orientierung im propositionalen Akt nennt man die Referenzperspektive. Sie bringt verschiedene illokutionaere Effekte bei den Sprechakten mit sich. Diese Arbeit hat sich zwei grundlegenden Problemen der Untersuchung von Referenzperspektiven gewidmet: dem interkulturellen Vergleich und der Frage nach der Entwicklung der Referenzperspektive im Erwerbsprozess. Die Ergebnisse der Untersuchung mit dem Diskurs-Vervollstaendigungstest zeigen, dass die Referenzperspektive bei Sprechakten des Besitzwechsels sowohl im Deutschen als auch im Japanischen von der sozialen Distanz beeinflusst wird, und dass sich der Wechsel der Referenzperspektive im Alter von neun bis fuenfzehn Jahren vollzieht.